Am Flughafen läuft alles wie am Schnürchen: Security - check, im Dutyfree an den Parfümschwaden ersticken - check, Tee und Apfel kaufen - check, Apfelschnecke teilen - check, zum Gate - check, Boarding - check. Mama darf am Fenster sitzen.
Wir heben ab. Ich fliege wirklich gerne. Ich mag das Gefühl in den Sitz gepresst zu werden und zu spüren, wie der Boden unter uns bleibt. Ich mag sogar, wenn das Flugzeug ruckelt und wenn es in Luftlöcher fliegt und absinkt. Es ist gutes Wetter mit fantastischen Wolken. Wir fliegen über das Tempelhofer Feld, ich kaue Mentos, für den Druckausgleich. Es geht los - in 3 Stunden sind wir in Reykjavik.
Der Mann neben mir ist groß und ungelenk. Sein Ellbogen rempelt mich immer wieder an. Er schaut Dunkirk auf seinem Bildschirm und hustet hässlich. Ich mag ihn nicht.
Dafür ist unser Flugbegleiter extrem charmant und lustig.
Wir haben extra ein Fensterplatz auf der rechten Seite gebucht, weil mein beim Anflug auf Island angeblich schon einen guten Blick auf die Insel erhaschen kann. Pustekuchen. Island ist von einer dicken weißen, wattigen Wolkenschicht bedeckt. Irgendwann durchstechen wir die Wolken, aber dann sind wir schon fast in Kevlavik. Vulkangestein, große Risse, Moos und Meer. Wir freuen uns! Wir sind wirklich hier.